Pflege-Tipps

Düngemittel Infos & Vergleich

N – P – K: Diese Nährstoffangaben kann man als Angabe in Prozent auf Verpackungen von Düngemitteln ablesen. Aber was bedeuten diese drei Buchstaben? Stickstoff (N) ist einer der Primärnährstoffe in der Pflanzenkunde und wird als „Wachstumsmotor“ beschrieben. Eine ausgewogene Versorgung ist gegeben, wenn sich die Stickstoffzufuhr in die Erde und die Stickstoffzehrung der Pflanze in Balance hält. In der Bio-Landwirtschaft spricht man von „Bodennahrung“, die Pflanzen holen sich genau die Menge an Nährstoffen aus der Erde, die sie brauchen. Phosphor (P) ist wichtig für Wurzelwachstum und Bildung von Pflanzenabwehrstoffen. Eine ausreichende Versorgung mit Kalium (K) macht Ihrer grünen Schätze widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In unseren Heimgärten sind die beiden Primärnährstoffe Phosphor und Kalium oft ausreichend vorhanden. Zu bestimmten Wachstumsphasen, für Hochbeete oder Kübelpflanzen sowie auch für einige Pflanzenarten kann eine natürliche Zufuhr von Phosphor und Kalium sinnvoll sein.

Welche Arten von Düngemitteln gibt es und wo liegen ihre Vorteile und Nachteile? Eine kurze Gegenüberstellung als Orientierungshilfe ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

SteirerNatur natürlicher Dünger am Rasen :: Foto © Helmut Bolesch

Organischer Dünger

In organischen Düngern sind die Nährstoffe in ihren natürlichen Formen gebunden. Das sind zum einen pflanzliche Reststoffe insbesondere aus der Lebens- und Futtermittelproduktion und zum anderen tierische Nebenprodukte. Alles, was dem Boden und der Pflanze zugeführt wird landet letztendlich auf unseren Tellern oder in unseren Gläsern. Organische Dünger sind biologisch, hinterlassen keine chemischen Rückstände und sind daher unbedenklich für unsere Gesundheit.

Organische Düngemittel ernähren eine Vielzahl an Organismen in der Erde, welche die Bodenstruktur verbessern und für den Humusaufbau sorgen. Da der organischen Dünger nur aus natürlichen Rohstoffen besteht, ist der Nährstoffanteil in diesen tendenziell niedriger als in chemisch-synthetischen Düngemitteln (Kunstdünger). Die langfristige Freigabe der Nährstoffe versorgt den Boden aber über viele Monate. Anders als synthetische Düngemittel geben natürliche Dünger Ihre Nährstoffe in der Regel langsam und konstant an den Boden ab und muss bereits bei der Gartenplanung bedacht werden.

Organische Düngemittel sind nachhaltigumweltfreundlich, vollenden den natürlichen Rohstoffkreislauf und sorgen langfristig für eine fruchtbare Erde, gesunde und prächtige Pflanzen sowie einen satten Rasen! Zu organischen Düngern zählen:

Dung und Mist

Rinder- oder Pferdemist kann unbehandelt oder in getrockneter oder kompostierter Form ausgebracht werden. Der Nährstoffgehalt ist allerdings niedrig, die Geruchsbelastung hoch.

Kompost

Der Nährstoffgehalt von Kompost schwankt stark und hängt vom Ausgangsmaterial ab. Der Kompost von Küchenabfällen eignet sich gut zur Beimengung in die Gartenerde.

Pflanzliche Reststoffe

Aus der Lebensmittel- oder Futtermittelproduktion stammen verschiedene pflanzliche Reststoffe von Getreidetrockenschlempe bis zu Kakaoschalen: Durch den Einsatz dieser Reststoffe schließt sich der Nahrungsmittelkreislauf.

Hornspäne

Das Horn von Huftieren in verschiedenen Vermahlungsgraden wird oft im biologischen Anbau als Stickstoffdünger eingesetzt. Dieser Einzelnährstoff besteht aus zerkleinerten Rinderhufen, -klauen und hörnern. Leider hat dieser Rohstoff meist einen langen Transportweg aus Asien hinter sich, bevor er hier als Dünger in unsere Erde gelangt wird und somit wohl keinen grünen Fußabdruck.

Federnmehl, Borstenmehl

Entstehen bei der Weiterverarbeitung von tierischen Proteinen und weisen wie Hornspäne einen hohen Stickstoffgehalt auf. Da dieser Rohstoff ein regionales Abfallprodukt ist, ziehen wir diesen der Hornspäne vor. Auch andere verarbeiteten tierischen Proteine eignen sich bestens für die Düngung und einen konstanten Humusaufbau.

Blumen im Garten :: Foto Adobe Stock

In SteierNatur finden Sie keine Chemie! Wir verwenden ausschließlich Rohstoffe, die der biologischen Wirtschaftsweise entsprechen. Warum das so ist, erklären wir hier:

Synthetisch-chemischer Dünger / Kunstdünger

Synthetische Düngemittel werden künstlich, unter enormen Energieaufwand und oft aus extrahierten Erdöl- und Erdgasnebenprodukten hergestellt. Kunstdünger werden fälschlicherweise oft dem Begriff Mineraldünger gleichgesetzt. Bei Mineraldüngern liegen die Nährstoffe meist in Form von Salzen vor und können aus natürlichen Vorkommen abgebaut oder synthetisch hergestellt werden. Kunstdünger jedoch ist ein Begriff für ausschließlich synthetisch produzierte Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumverbindungen.

Kunstdünger sind in der Handhabung sehr simpel, sie verfügen über einen hohen Nährstoffgehalt und geben diesen schnell an den Boden ab. Jedoch sind diese Nährstoffe auch schnell wieder ausgewaschen, weil diese oft nicht von Pflanzen aufgenommen werden können. Gerade bei Stickstoff-Überdüngung landet ein Großteil in Form von Nitrit in unserm Grundwasser und schadet somit der Umwelt. Auf Dauer führt das zur Versauerung des Bodens und eine erschwerte Nährstoffaufnahme, kontinuierliche Abnahme des Humus im Boden, die daraus folgende Reduzierung der Bodenlebewesen und Minderung der Luftdurchlässigkeit und Wasserspeicherkapazität.

Kunstdünger versorgen Pflanzen rasch und preiswert mit notwendigen Nährstoffen. Sie sind aber definitiv nicht biologisch oder nachhaltig, sondern wegen ihrer schlechten Energiebilanz, giftigen Schadstoffen und Einflüssen auf die Bodenfruchtbarkeit umweltschädlich.

Blaukorn, Grünkorn, Rotkorn

Oft in heimischen Gärten eingesetzt, handelt sich dabei um leicht lösliche Mineraliendünger, bestehend aus sofort verfügbaren Nährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Die Handhabung ist einfach. Eine Langzweitwirkung ist nur begrenzt möglich. Die Farbe wird zusätzlich hinzugefügt, um die Marke hervorzuheben, hat aber keinen Einfluss auf die Düngewirkung. Die Herstellung dieses Düngers benötigt sehr viel Energie.
 Umweltorganisationen warnen vor den nachgewiesenen Schwermetallen, die mit diesem Dünger in die Erde gelangen könnten.

Harnstoff

Harnstoff ist grundsätzlich eine natürlich vorkommende Verbindung im Harn von Säugetieren (Gülle). Industriell wird Harnstoff durch das Zusammenfügen von Kohlendioxid mit Ammoniak hergestellt. Mit einem Stickstoffgehalt von 46% hat dieser Kunstdünger die höchste Nährstoffkonzentration unter den im Handel verfügbaren festen Stickstoffdüngemitteln. (Quelle: ages.at ⇗) Im Boden wird Harnstoff zu Ammoniak umgewandelt. Laut Umweltbundesamt ist Ammoniak für die Bildung versauernder und Schadstoffe, die in unsere Gewässer gelangen und für die Bildung sekundärer Partikel (Feinstaub) verantwortlich.